Auch die Stadionkapelle musste der UEFA weichen

Der lange Arm des europäischen Fußballverbands macht auch vor einer Kapelle nicht Halt. Die Kapelle im Frankfurter Waldstadion bleibt während der EM geschlossen. Doch Frankfurts Stadionpfarrer Eugen Eckert freut sich trotzdem auf die EM. Immerhin, so berichtet er im Podcast Conny&Kurt, sei es gelungen, einen interreligiösen Gottesdienst zu organisieren, der dann eben auf der zentralen Frankfurter Bühne am Eisernen Steg am 23. Juni vor dem Spiel gegen die Schweiz stattfindet. Die Art und Weise wie die UEFA auftritt und gleichzeitig für sich weitgehende Steuerfreiheit in Anspruch nimmt, irritiert Eckert. („Das ist der Hammer.“) Gleichwohl schätzt er, dass im Zuge der EM bestehende Stadien saniert wurden und etwa für die Inklusion einiges getan wurde.

Auch eine andere Entwicklung macht ihn fassungslos. Dass ein Rüstungskonzern einen Fußballclub sponsert, zeige eine zunehmende Militarisierung der Gesellschaft.

Eckert ist seit 17 Jahren Stadionpfarrer. Er vertritt Kirche an einem völlig säkularen Ort. „Da ist Vieles in Bewegung geraten,“ bilanziert er. Etwa die Verbindung zum Club und seinen Fans. Dass seine Stelle – wie andere Sonderpfarrstellen auch – jetzt gestrichen werden soll, hält er für eine Fehlentscheidung. Es werde alles auf die Gemeinden konzentriert. Dieses sei ein Trend zur Verinnerlichung. Doch es brauche Leuchtturmprojekte.

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