Archiv für den Monat: März 2023

Durch Gemeinschaft die Polykrise erträglich machen

Es ist einfach zum Verrücktwerden. Eine Krise jagt die nächste. Corona, Inflation, Finanzkrise, Krieg. Und über allem schwebt die Klimakrise. Wie kann ein Mensch das verkraften? Woraus schöpfen er und sie in diesen Zeiten Hoffnung. Conny&Kurt sind in ihrem Podcast der Meinung, dass man dies nur gemeinsam aushält. Gerade in Krisenzeiten braucht es schöne Erlebnisse. Am besten in Gemeinschaft.

Hoffnungsvoll gegen die Verhältnisse ansingen

„Man kann gegen die Verhältnisse ansingen“, meint Stadionpfarrer Eugen Eckert und vergleicht es mit den Gesängen, die von den Rängen schallen, wenn seine Eintracht im Spiel hinten liegt. Eckert will mit seiner Band Habakuk die Finger in die Wunden der Gesellschaft legen und doch hoffnungsvoll bleiben. Er ist einer der bekanntesten christlichen Liedtexter. Seine Zeilen finden sich sowohl in den evangelischen Gesangbüchern als auch im katholischen Gotteslob. Und mit seiner Band hat er jetzt wieder eine neue CD vorgelegt. Pfarrer Eugen Eckert ist zu Gast bei Conny&Kurt, spricht über die Entstehung der CD „Überall“ zu Zeiten der Pandemie, aber auch darüber, warum die Texte heute politischer sind. Im Podcast wird kritisiert, dass sich die Kirchen zu sehr auf die klassische Musik ausrichten. Immerhin feiert das sogenannte „Neue Geistliche Lied“ mit Schlagzeug und Gitarre seinen 62. Geburtstag. CD-Besprechung unter https://eimuth.de/?p=4918

Der Synodale Weg ist keine Autobahn

Die Bilanz des Reformversuchs der Katholischen Kirche in Deutschland fällt für Doris Wiese-Gutheil, Journalistin und intime Kennerin der katholischen Kirche, sehr durchwachsen aus. Bei der abschließenden Versammlung des „Synodalen Weges“ am letzten Wochenende in Frankfurt seien Beschlüsse gefasst worden, „die weit hinter unseren Erwartungen zurückblieben“, bilanziert Wiese-Gutheil, die sich bei Maria 2.0 engagiert, im Podcast Conny&Kurt. Das Machtgebaren der Bisschöfe sei nicht eingeschränkt worden. Und die Ergebnisse sonst? WieseGutheil weist darauf hin, dass der Predigtdienst für Frauen schon einmal erlaubt war, die Segensfeiern für Homosexuelle erst 2026 kommen, da jetzt erst noch ein Ausschuss über die Modalitäten berät. Und die Erkenntnis, dass es eine Geschlechtervielfalt gibt, müsse man nicht wahnsinnig feiern. „Das ist ja eigentlich eine Selbstverständlichkeit.“ Die katholische Kirche hat eine Chance vertan. Der Synodale Weg war keine Autobahn, eher eine Schotterpiste auf der das Vorwärtskommen mühselig war.

Gemeindepastorin im Einsatz für Obdachlose

Eigentlich ist Pastorin Sigrun König in der Thomas-Gemeinde in Kiel-Mettenhof tätg. Doch neben ihrer Gemeindearbeit sind ihr die Obdachlosen der Stadt eine Herzensangelegenheit. Und so kocht sie schon mal – ehrenamtlich – zwanzig Portionen, um sie gemeinsam mit ihren Mitstreiter:innen an Bedürftige in der ganzen Stadt zu verteilen. Dabei ist es ihr besonders wichtig, erzählt sie im Podcast Conny&Kurt, den Menschen in die Augen zu sehen, sie als Mensch wahrzunehmen. Sigrun König erzählt, dass die soziale Abwärtsspirale ziemlich steil nach unten führt, oftmals durch Scheidung oder Jobverlust. Im Moment sei festzustellen, dass vermehrt junge Männer obdachlos würden. Die Ursache hierfür sei noch unklar. Unterstützung bräuchten die Obdachlosen nicht nur im November und Dezember. „“Hunger und Durst bleiben, auch wenn es etwas wärmer wird.“ Inzwischen wurde der Verein Obdachlosenhilfe-Kiel e.V. gegründet. Spendenkonto Fördesparkasse DE 44 2105 0170 1004 5052 75

Ein Beispiel für die Kirchen: Der Weltgebetstag

Da könnten sich die Kirchen ein Beispiel nehmen. Seit über 100 Jahren treffen sich rund um den Globus Frauen unterschiedlicher Konfessionen am ersten Freitag im März zum Weltgebetstag. „Die Frauen sind der Motor der Ökumene. Während in den Gremien, die von Männern besetzt sind, viel von Ökumene geredet wird, leben wir sie“, sagt die Vorsitzende des Deutschen Weltgebetstagskomitees Ulrike Göken-Huismann im Podcast Conny&Kurt. Der Weltgebetstag sei in über 130 Ländern selbstverständlich gelebte Ökumene. In diesem Jahr haben Frauen aus Taiwan die Liturgie ausgearbeitet. Trotz der Bedrohung strahlten die Texte Zuversicht aus. Und natürlich wird in Deutschland schnell eine Analogie zum Krieg in der Ukraine hergestellt. Deshalb ist Taiwan gar nicht so fern.