Seit rund 25 Jahren ist der zum Pfarrer ausgebildete Theologe Georg Magirius als Heilspraktiker selbständig. Nicht zu verwechseln mit einem Heilpraktiker. Überhaupt, so wird im Gespräch im Podcast bei Conny&Kurt deutlich, bietet er nicht einfache Antworten und schon gar nicht Patentantworten, aber er begleitet Menschen auf ihrem Weg durch das Leben mit all seinen Höhen und Tiefen. Begleiten ist dabei auch wörtlich zu nehmen. Spirituelle Wanderungen gehören zu seinem Angebot. Dabei geht es durchaus auch heiter und genussvoll zu. Er schwärmt, wie er im Gespräch verrät, für gute Backwaren. Magirius, der sich auch als Journalist und Buchautor einen Namen gemacht hat, kennt auch die Institution Kirche gut. Er ist verheiratet mit einer Gemeindepfarrerin. Daher sein Satz: „Konferenztische sind ein Teil des Lebens, aber nicht das Leben selbst“. Seine Empfehlung für die Institution evangelische Kirche: „Hört auf eure Quellen, ermuntert Euch gegenseitig, vertraut auf eure Begabungen.“ Er spricht wohl vielen aus dem Herzen, wenn er fordert: „Mehr Inhalte und weniger Strukturdebatten.“
Archiv für den Monat: April 2023
Nur Müßiggang ist auch kein Ausweg
Die Faulheit gehört zu den sieben Todsünden. Der Hirzel-Verlag hat ihnen je einen eigenen Band gewidmet. Bernd Imgrund widmet sich in aller Gelassenheit der Faulheit. Kein Wunder, dass es dabei zahlreiche religiöse Bezüge gibt. Schon in der Schöpfungsgeschichte heißt es: „Im Schweiße deines Angesichts sollst du dein Brot essen.“ Und so wurde die Notwendigkeit der Arbeit religiös unterfüttert. „Ora et Labora“ ist das Motto der Benediktiner. Später vertiefte eine protestantische Ethik die Arbeitsmoral. „Wer treu arbeitet, der betet zweifach“, war Martin Luther überzeugt. Im Podcast Conny&Kurt stellt Imgrund dem Zwang zur Arbeit die Gelassenheit gegenüber. Er lobt den Müßiggang und verweist darauf, dass Zukunftsforscher die Verschmelzung von Freiheit und Arbeit prognostizieren. Der Gegensatz in der Work-Life-Balance wird sozusagen aufgehoben. Und doch bleibt es dabei: Manch Notwendiges wird auch künftig keinen Spaß machen und doch getan werden müssen.
Oxfam: Explosion der Ungleichheit auch in Deutschland
Es fehlt nicht an Geld, sondern am politischen Willen, Ungleichheit und Armut zu reduzieren. Alleine aus einer Übergewinnsteuer könne man 100 Milliarden Euro einnehmen, rechnet Manuel Schmitt von Oxfam vor. Die Hilfsorganisation Oxfam arbeitet weltweit für eine gerechtere Welt. Dazu betreibt die Organisation Secondhand-Läden, leistet Nothilfe und engagiert sich für die langfristige Verbesserung der Lebensgrundlagen. Oxfam erstellt aber auch Studien zur Vermögensverteilung. Im Podcast Conny&Kurt stellt Schmitt, Referent für soziale Ungleichheit fest, dass es zu einer „Explosion der Ungleichheit“ gekommen sei. In Deutschland lebten 14 Millionen Menschen oder 17 Prozent der Bevölkerung in Armut. Die Armen werden immer ärmer und längst sei das Problem bei einer Inflationsrate von 22 Prozent bei Lebensmitteln in der Mittelschicht angekommen. Oxfam fordert deshalb Vermögen zu besteuern, Übergewinnsteuern durchzusetzen und soziale Sicherungssysteme wie Renten oder Bürgergeld mit mehr Geld auszustatten. Sparen sei hier das falsche Mittel und verschärfe nur noch die Ungleichheit.
Ostern ist am Ostersonnatg
Ostern ist am Ostersonntag. Banal und doch wird schon reichlich vorher geschmückt. Die Karwoche als Gedenken an das Leiden steht nicht hoch im Kurs. Pröpstin Almut Witt hält das Warten aus und schmückt eben erst am Karsamstag für den Ostersonntag. „Grenzen erfahren und Grenzen aushalten ist für viele Menschen gar nicht mehr vorstellbar“, sagt die Pröpstin für Altholstein im Podcast Conny&Kurt. Ohnmacht und Hilflosigkeit und Leiden gehöre eben auch zum Leben. Doch Ostern gibt Hoffnung. Ohne Hoffnung auf Veränderung könne man die Krisen gar nicht aushalten. „Ostern heißt für mich, dass es eine Kraft gibt, die Neues schafft“, sagt Almut Witt.