Archiv für den Monat: März 2025

Es ist unerträglich – Zur Situation der Ukrainer:innen in Deutschland

„Ich bewundere viele Frauen“ sagt Tanja Sacher über geflüchtete Urkrainerinnen „und frage mich gleichzeitig, woher nehmen sie die Kraft. Und dann plötzlich kommen die Tränen. Eigentlich ist es unerträglich aber es gibt keine Ende.“ So schildert die Pfarrerin die Situation der hier lebenden Ukrainer:innen. Tanja Sacher hat einen Spezialauftrag der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau zur Betreuung dieser Geflüchteten. Sie selbst spricht russisch. Die Geflüchteten seien dauerhaft mit ihren Angehörigen verbunden. Das mache es schwer hier anzukommen, da man sich um die Menschen in der Heimat Sorge. Eine solche Situation zermürbe. Schlaflosigkeit, Panikattacken und Depression seien häufig die Folge. Sacher wünscht sich die Möglichkeit einer schnelleren Integration in den Arbeitsmarkt. Dazu sei es notwendig Sprache nicht nur im Unterricht zu erlernen, sondern sie auch im Arbeitsprozess anzuwenden.

Zur Person:
Tanja Sacher kam mit neun Jahren aus Russland nach Deutschland. Aufgewachsen ist sie im Badischen. Nach mehreren Stationen als Gemeindepfarrerin unter anderem in Oberursel und in Steinbach arbeitet sie seit 2021 im Kirchlichen Flüchtlingsdienst am Frankfurter Flughafen. Seit September 2023 ist sie zudem Seelsorgerin für Menschen aus der Ukraine.

Beispielhafte Aufklärungsarbeit

In beispielhafter Weise klärt der Kirchenkreis Altholstein einen Fall sexualisierter Gewalt aus den 1990er Jahren auf. Im Gespräch bei Conny&Kurt berichtet Pröpstin Almut Witt über die Aufklärungsarbeit. Zunächst war es eine betroffene Person. Durch intensive Recherche und Öffentlichkeitsarbeit sind inzwischen 13 Fälle des sexuellen Missbrauchs durch einen Jugendleiter bekannt. Der Kirchenkreis stellte Strafantrag obwohl die Taten verjährt sind. Man hatte die Hoffnung, dass der weitere Weg des Betroffenen in den Fokus genommen wird. Klar ist für Pröpstin Witt: „Wir müssen sensibler werden.“

Pröpstin Almut Witt hat in Kiel an der Christian-Albrechts-Universität und in Tübingen studiert. Nach dem Theologischen Staatsexamen und dem Vikariat im Kieler Stadtteil Projensdorf wechselte sie auf die Pastorenstelle Borby-Land.

https://youtu.be/OfLB9LXrzdA

Eintracht oder Sondervermögen?

Conny&Kurt hatten die Bundestagsdebatte abgewartet und fragten sich in ihrem Podcast was wahrscheinlicher ist: Dass die Eintracht die Europa League gewinnt oder das Sondervermögens-Paket durch den Bundestag geht. Zur Zeit sieht es zumindest so aus, dass die Politik einen Schritt gemacht hat. Hoffen wir, dass es die Fußballer mit weiteren Torerfolgen auf ihr Konto einzahlen. Ein fußballerisches Sondervermögen würde sicher nicht nur Kevin Trapp missfallen.

Religion aus psychologischer Sicht

Missionarische Ambitionen hat der Psychologe Werner Gross nicht im Sinn, wenn er sich mit Religion auseinandersetzt. In seinem Buch „Meinetwegen – nenn es Gott. Sinn und Unsinn von Religion und Religiosität“ beschreibt er die positiven und negativen Wirkungen von Religion. Dabei orientiert er sich auch an die von Erich Fromm stammende Unterscheidung von humanitärer und autoritärer Religion. Werner Gross hält sich selbst für einen, wie er im Podcast Conny&Kurt sagt, „anarchistischen Mystiker“. „Mein Ziel ist es,“ so Gross, „mit beiden Füßen fest in der Luft zu stehen“. Den Kirchen empfiehlt er möglichst offen mit dem Thema Missbrauch umzugehen.

Werner Gross, Dipl. Psych., Psychotherapeut, Supervisor, Coach, Dozent und Lehrtherapeut, Unternehmens- und Organisationsberater, Buchautor. Seit 1979 Leitung einer psychologischen Praxis früher in Frankfurt/Offenbach, seit 2015 in Gelnhausen.