Mit Blick auf den globalen Süden beschreibt die neue Vorsitzende der Bundesarbeitsgemeinschaft Pro Asyl Halina Gutale einen Mechanismus, der in der hiesigen Diskussion keine Rolle spielt. Im Podcast Conny&Kurt stellt Gutale, die mit 14 Jahren aus Somalia nach Deutschland flüchtete, fest: „Wer Waffen liefert, bekommt Geflüchtete“. Für sie ist klar: Die Geflüchteten, die man nicht haben will, produziert man gleichzeitig.“ Sie selbst kennt aus ihrer Erfahrung alle Probleme von Geflüchteten: „Wir hatten ganz andere Sorgen als Gleichaltrige.“ Die Woche über ging sie zur Schule und am Wochenende arbeitete sie in der Pizzeria, um den Deutschkurs bezahlen zu können. Für sie ist es wichtig, dass Geflüchtete ihre Rechte kennen. „Damals kannte ich meine Rechte nicht, man verweigerte mir das Abitur aufgrund des Aufenthaltsstatus.“ Es müssten „mit Herz und Verstand“ Lösungen gesucht werden. Dabei gelte immer: „Wir müssen menschlich bleiben“. Die Bundesarbeitsgemeinschaft Pro Asyl ist ein Zusammenschluss von Mitarbeitenden aus Kirchen, Gewerkschaften, Wohlfahrts- und Menschenrechtsorganisationen und landesweiten Flüchtlingsräten. Sie verbindet die Überzeugung, dass es die Pflicht einer demokratischen und humanen Gesellschaft ist, Flüchtlinge und verfolgte Menschen zu schützen.
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Die Integration muss gefördert werden, nicht die Abschreckung
Conny&Kurt zeigen sich in ihrem Podcast verwundert über die derzeitige Diskussion über Flüchtlinge. Aus gutem Grund stehe im Grundgesetz das Recht auf Asyl. Und dies gelte allemal für Menschen aus den Kriegsgebieten wie Ukraine oder Syrien oder auch Afghanistan. Conny&Kurt sind sich einig, dass mehr für die Integration getan werden muss. Ein erprobtes Modell sei es, die Geflüchteten morgens arbeiten zu lassen und nachmittags in den Deutschunterricht zu senden. So könnten sie ihren Lebensunterhalt selbst verdienen und gleichzeitig durch den Kontakt mit Deutschen die Sprache besser lernen. Das generelle Arbeitsverbot sei unsinnig.
Der Angriff auf die Ukraine ist auch ein Angriff auf uns
Andreas von Schumann kennt die Ukraine gut. Vier Jahre hat der ehemalige Mitarbeiter der Deutschen Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit in Kiew gelebt und im Auftrag der Bundesregierung das Land bei Reformprozessen beraten. Im Podcast Conny&Kurt schildert er seine Erfahrungen, positioniert sich als Kriegsdienstverweigerer klar für die militärische Verteidigung und hofft, dass die Unterstützung nicht nachlässt. Er selbst, der immer noch viele Kontakte in die Ukraine hat, unterstützt Geflüchtete an seinem Heimatort. Sein Fazit: Der Angriff auf die Ukraine ist auch ein Angriff auf uns. Deshalb muss man auch aus ganz rationalen Gründen helfen, wo man kann.