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Religion aus psychologischer Sicht

Missionarische Ambitionen hat der Psychologe Werner Gross nicht im Sinn, wenn er sich mit Religion auseinandersetzt. In seinem Buch „Meinetwegen – nenn es Gott. Sinn und Unsinn von Religion und Religiosität“ beschreibt er die positiven und negativen Wirkungen von Religion. Dabei orientiert er sich auch an die von Erich Fromm stammende Unterscheidung von humanitärer und autoritärer Religion. Werner Gross hält sich selbst für einen, wie er im Podcast Conny&Kurt sagt, „anarchistischen Mystiker“. „Mein Ziel ist es,“ so Gross, „mit beiden Füßen fest in der Luft zu stehen“. Den Kirchen empfiehlt er möglichst offen mit dem Thema Missbrauch umzugehen.

Werner Gross, Dipl. Psych., Psychotherapeut, Supervisor, Coach, Dozent und Lehrtherapeut, Unternehmens- und Organisationsberater, Buchautor. Seit 1979 Leitung einer psychologischen Praxis früher in Frankfurt/Offenbach, seit 2015 in Gelnhausen.

Evangelisch ist auch nicht besser

Man ahnte es. Doch das Ausmaß des Missbrauchs überrascht doch. Es lässt einen vor Scham verstummen, macht sprachlos. Dachte man, dass das strukturelle Problem der katholischen Kirche der Zölibat sei, was ja bekanntlich in der evangelischen Kirche kein Problem darstellt. Doch die letzte Woche veröffentlichte Studie ForuM stellt fest, dass ausgerechnet das evangelische Pfarrhaus ein Problembereich darstellt, neben den anderen Arbeitsbereichen. Auch hier gab es das Wegschauen, die Nichtbeachtung der Betroffenen und ja auch Vertuschung. Über die Vorstellung der Studie, die Zahlenbasis und die intensive Einführung in die Studie sprechen Conny&Kurt in ihrem Podcast mit Philipp Greifenstein vom Magazin für Kirche, Politik und Kultur „Die Eule“. Greifenstein schildert seine Eindrücke von der Pressekonferenz und ordnet das Zahlenwerk ein. Conny&Kurt sind verwundert, dass offenbar auch in den letzten beiden Jahrzehnten die evangelische Kirche kaum Schutzkonzepte ausgebaut hat, obwohl dies ein Gebot des schon 2005 verabschiedeten Gesetz zur Kindeswohlgefährdung (§8a, SGB VIII) ist.

Die Zukunft ist ökumenisch

„Alleine, geschweige denn gegeneinander, kommen wir nicht weiter.“ Dies sagt im Podcast Conny&Kurt der katholische Stadtdekan von Frankfurt Johannes zu Eltz. Ausdrücklich schließt er dabei die Christ:innen orthoxer Tradition mit ein. In Bezug auf die Nutzung von Gebäuden verweist er auf die lange historische Tradition der gemeinsamen Nutzung von Kirchen. Den Reformprozess „Synodaler Weg“ bezeichnet er als alternativlos.Die Zukunft ist ökumenisch